Dienstag, 22. April 2025

Letzter Abschnitt - mit Fahrzeugwechsel

Ostern ist vorbei, und ich verlasse die Trollstua, mein Gartenhäuschen, in dem ich seit Februar gewohnt habe. Endlich breche ich auf in Richtung meiner Wunschheimat. Dort herrschen immer noch Schnee und Eis, weshalb ich den Plan geändert habe und lieber auf 4 Rädern unterwegs bin. Die Lisl darf sich noch ein Weilchen ausruhen, Odin (mein neues Quad) soll mich zu den Wikingern bringen. Damit er auch gleich zeigen kann was er drauf hat, darf er einen vollen Anhänger mit nützlichen Sachen und meiner neuen, kleinen Trulla (spaßiges E-Moped) ziehen. Aber zuerst bekommt er noch seinen ersten Service, damit er auch fit ist.

Schon um 8 Uhr morgens geht's los, wir haben ca. 100 km bis zum Händler. Matthias ist ein sehr kompetnter Mechaniker und während er Odin behandelt lerne ich viel und bekomme nützlich Tips. Bei unserer angenehmen Reisegeschwindigkeit zwischen 70 und 80 km/h zappelt Odin ganz schön, das gefäät mir nicht. Matthias schlägt vor, die Vorderräder auszuwuchten - als Ergebnis darf Odin noch ein paar Pfund meh tragen. Aber - in diesem Geschwindigkeitsbereich läuft er danach seelenruhig!Der Anhäger

Bis 14 Uhr sind wir beschäftigt - dann kann es weitergehen. Der Anhänger läuft perfekt ruhig hinterher, Trulla folgt uns immer auf dem Fuße. Sie zappelt kein bißchen! Auch sonst liegt die Ladung sehr ruhig. Odin muss sich schon anstrengen, mit dem schweren Hänger anzufahren, aber selbst an steilen Bergen zeigt er noch gute Leistung. Ein helles metallisches Klingeln oder Klappern stört unsere Ruhe gelegentlich. In der Werkstatt haben wir eine mögliche Ursache behandelt, aber das war anscheinend noch nicht die Lösung. Na ja, irgendwann werde ich schon drauf kommen. An Odins begrenzte Reichweite muss ich mich noch gewöhnen. Die Lisl hat nur jeden zweiten Tag Futter gebraucht, Odin braucht mehrmals am Tag frischen Saft. Zweimal läuft der Tank komplett leer, zum Glück findet sich genau dort auch jeweils ine Tankstelle. Ich muss besser auf mein Baby aufpassen!

Nach fast einem Viertel Jahr in fester Behausung vermisse ich meinen Reisemodus ziemlich. Ein anderes Fahrzeug und andere Packbedingungen bringen zusätzlich die gewohnten Routinen durcheinander - es wird wieder ein paar Tage dauern, bis Alltag einkehrt. Am Morgen ist es noch saukalt, dann drohen am Himmel dunkle Regenwolken, trauen sich aber zum Glück nicht, ihr Wasser zu entleeren. Am Nachmittag genießen wir abwechslungsreiche Wald- und Wiesenlandschaft in deutschen Mittelgebirgen. Mein Herz schlägt wieder höher bei den frischen und so grundverschiedenen Wäldern, die wir durchstreifen. Das Navi orientiert sich grob an der A9, findet aber wieder herrliche Straßen und Sträßchen etwas im Abseits davon. Genau die richtige Mischung von groß / gerade / schnell und klein / kurvig / gemütlich! Es ist soooo schön, wieder draußen zu sein! 

Bis halb sieben wollte ich fahren, da wir heute noch nicht so viele Kilometer geschafft haben, aber schon eine halbe Stunde früher taucht ein phantastischer Platz auf: mehrere kleine Weiher mit hunderten von Schwänen und Enten, nur ein kaum befahrenes Sträßchen, ein ebener Wiesenweg am Ufer und die Autobahn zwar hör- aber nicht sichtbar. Perfekt!