Heut scheint alles wieder in Ordnung zu sein, nur etwas weiche Knie hab ich noch. Selbst kopfüber-Dinge funktionieren wieder super. Ich bin sehr zufrieden mit mir.
Draußen hat es jetzt 2 Grad, das Zimmer ist nicht geheizt, entsprechend frisch ist es. Mit anziehen bin ich darum heute schnell - eine kleine Reparatur an einem Packsack fällt leider noch an. Ob es hier wohl Frühstück gibt? Leider nein, aber eine Tasse Tee macht mir der junge Mann schon. Die darf ich nicht bezahlen, stattdessen unterhalten wir uns ein wenig - er auf spanisch, ich auf englisch. Und natürlich mit den Händen. Alles was ich erfahre ist, daß er aus Bogota stammt, der "Frühstücksraum" eigentlich eine Bar für samstägliche Abende ist und ich für ihn eine Inspiration bin. Das ehrt mich sehr!
Gutgelaunt machen wir uns auf den Weg, ziemlich gut gegen Kälte gesichert. Bei 6 Grad, blauem Himmel mit weißen Federwölkchen und Sonnenschein genießen wir die frische Morgenluft, die auch auf den Geist durchschlägt. Super Stimmung!
Auf meist großen, geraden Straßen nähern wir uns wieder bergigerem Gelände, wo wir herrliche Strecken vorfinden! Wie auf einer Perlenschnur reihen sich die engen und engsten Kurven und Serpentinen aneinander und folgen den Berghängen um die Schluchten herum. Das macht Spaß! Yeah! Allerdings ist die Straße nass und manche Kurven sind schattig. Die 7 Grad der Anzeige sind ziemlich unglaubwürdig, denn trotz Lenkerstulpen und Griffheizung frieren mir die Fingerspitzen ab. Dazu kommen Schilder mit Schneekettenpflicht...da fahren wir lieber langsam und sehr vorsichtig. Ein süßes kleines Nebensträßchen, einspurig, durch Kiefernwälder schließt sich an. Ein Schmankerl!
Wir sind heute schon weit gekommen! Am frühen Nachmittag lädt ein großer Supermarkt zum auffüllen der Lebensmittel ein. Es gibt dort sogar eine Mikrowelle, so daß ich mir was Leckeres warm machen kann. In Valencia zeigt eine meiner Apps einen freien Stellplatz (WoMos) am Strand an. Leider stellt sich dieser Tipp für uns als unbrauchbar heraus, denn es handelt sich um Parkplätze an der Strandpromenade - hier kann man beim besten Willen nicht zelten. Na, dann fahren wir halt noch ein Stückchen, es ist erst ca. 16 Uhr. Knapp 90 km nördlich soll laut App wieder eine Möglichkeit zu finden sein, aber auf halber Strecke lockt uns ein Hinweisschild zum Strand. Leider ist auch hier zum wild zelten keine Möglichkeit, dafür gibt's einen Zeltplatz. Na ja, dann nehmen wir halt den, auch wenn wir zwischen den WoMo-Burgen untergehen. Zum Strand ist es nicht weit, da kann ich noch den Sonnenuntergang bei tosenden Wellen genießen.