

Schüsse schrecken mich kurz nach 6 Uhr aus dem Tiefschlaf! Jäger sind allerdings weder zu hören noch zu sehen. Mit schlafen ist es natürlich vorbei, also fange ich schon mal an zu packen. Die rotgoldene Sonne lugt schon zwischen den Bäumen hervor und taucht den See in herrliches Licht. Es fallen weitere Schüsse - nichts zu sehen. Das wiederholt sich nun regelmäßig - immer 3 Schüsse und dann eine Zeitlang Ruhe. Vielleicht ist das eine automatische Schußanlage? Die Schwäne und Enten scheinen sich mittlerweile nicht mehr daran zu stören.
Da die Reiseroutine noch fehlt und ich ja noch keine "Ordnung" habe, wird es doch fast halb neun, bis Odin vor sich hin donnert. Schon nach kurzer Fahrt wartet eine Sackgasse auf uns - Baustelle. Keine Umleitung ist ausgescchildert. Das scheint jetzt Mode zu sein, denn dieses Schicksal ereilt uns heute mehrfach!
Wir passieren hübsche kleine Weiler, wo die Zeit seit meiner Kindheit stehen geblieben zu sein scheint. Traditionell gebaute Höfe, ein Feuerlöschteich mitten im Dorf, liebevoll gestaltete Gärten, dazwischen ein paar glücklkiche Hühner. An Mauern, in Beeten, Hecken und Obstbäumen explodiert die Blütenpracht. Außerorts fahren wir durch knallgelbe, intensiv duftende Rapsfelder, durch noch kahle Weinberge, vorbei an brachliegenden braunen Feldern, Alleen mit jungen und alten Bäumen und alle Sorten Wälder. Haben wir gestern das Fichtelgebirge überquert, so ist heute der Harz dran. In den neuen Bundesländern wird die Landschaft bald ebener, häßliche Windparks stören meinen Frieden. Odin darf nun zeigen, daß er nicht nur ziehen sondern auch rennen kann. Der Himmel ist nun meist bedeckt und es ist nicht besonders warm - mich fröstelt.
So langsam gewöhnen Odin und ich uns aneinander. Mein Händler Hans hat auf die Schnelle noch eine Bedienungsanleitung für das Display aufgetrieben, was unsere Kommunikation unwahrscheinlich fördert.
Nach einer kurzen Vesperpause steigt am Nachmittag nicht nur die Temperatur sondern auch die Zahl der Insekten und damit auch die Zahl der Einschläge im Gesicht und auf der Brille. Dementsprechend sinkt mein Durchblick. Vielleicht habe ich auch deswegen Odins immensen Durst übersehen? Auf den letzten Tropfen finden wir wieder eine Tankstelle - ach, bin ich doch von der Lisl verwöhnt!
Aschersleben umrunden wir weiträumig gefühlt ca. 3 mal - von allen Seiten sind die Zufahrtsstraßen gesperrt und es gibt auch keinen Weg darum herum. Irgendwann finden wir uns dann doch nördlich der "geheimen Stadt" und können wieder die korrekte Richtung einschlagen.
Gegen 15 Uhr haben wir erst etwa die Hälfte der geplanten Tagesstrecke absolviert. Ich bin todmüde und eigentlich würde mir ein Mittagsschlaf guttun. Ich sitze und fahre, fahre und sitze, während Odin rennen darf. Ich verlasse mich auf ihn. Als er wieder Durst bekommt (ich konnte jetzt ausrechnen, daß er 10 l / 100 km braucht), gönne auch ich mir eine Cola gegen einschlafen. Bei der Gelegenheit buche ich jetzt gleich die Fähre - sie legt kurz vor Mitternacht ab, aber wir haben immerhin noch über 4 Stunden Fahrzeit vor uns. Mir graut. Der (Gas-)Daumen ist steif, das Sitzfleisch und der Rücken schmerzen - man sitzt halt anders als auf der Lisl. Ungewohnt. Auch in Rostock müssen wir wieder ewig umherirren, bis der richtige Ausgang zum Hafen zugänglich ist; mittlerweile wird es dunkel.
So langsam gewöhnen Odin und ich uns aneinander. Mein Händler Hans hat auf die Schnelle noch eine Bedienungsanleitung für das Display aufgetrieben, was unsere Kommunikation unwahrscheinlich fördert.
Nach einer kurzen Vesperpause steigt am Nachmittag nicht nur die Temperatur sondern auch die Zahl der Insekten und damit auch die Zahl der Einschläge im Gesicht und auf der Brille. Dementsprechend sinkt mein Durchblick. Vielleicht habe ich auch deswegen Odins immensen Durst übersehen? Auf den letzten Tropfen finden wir wieder eine Tankstelle - ach, bin ich doch von der Lisl verwöhnt!
Aschersleben umrunden wir weiträumig gefühlt ca. 3 mal - von allen Seiten sind die Zufahrtsstraßen gesperrt und es gibt auch keinen Weg darum herum. Irgendwann finden wir uns dann doch nördlich der "geheimen Stadt" und können wieder die korrekte Richtung einschlagen.
Gegen 15 Uhr haben wir erst etwa die Hälfte der geplanten Tagesstrecke absolviert. Ich bin todmüde und eigentlich würde mir ein Mittagsschlaf guttun. Ich sitze und fahre, fahre und sitze, während Odin rennen darf. Ich verlasse mich auf ihn. Als er wieder Durst bekommt (ich konnte jetzt ausrechnen, daß er 10 l / 100 km braucht), gönne auch ich mir eine Cola gegen einschlafen. Bei der Gelegenheit buche ich jetzt gleich die Fähre - sie legt kurz vor Mitternacht ab, aber wir haben immerhin noch über 4 Stunden Fahrzeit vor uns. Mir graut. Der (Gas-)Daumen ist steif, das Sitzfleisch und der Rücken schmerzen - man sitzt halt anders als auf der Lisl. Ungewohnt. Auch in Rostock müssen wir wieder ewig umherirren, bis der richtige Ausgang zum Hafen zugänglich ist; mittlerweile wird es dunkel.
12 Stunden im Sattel, 568 gefahrene Kilometer, 2 kurze Pausen...meinen Rücken spüre ich inzwischen gar nicht mehr. Um 9 Uhr abends sind wir endlich am Hafen angekommen. Der Check-in funktioniert "inhuman", d.h. alles muss man mit dem Automaten aushandeln. Wie wollen die denn prüfen, ob ich bei der Buchung nicht geschwindelt habe? Schließlich zahle ich für Odin den Motorradpreis - Quads sind nicht vorgesehen. Man wird sehen - kurz vor Mitternacht verlassen wir hoffentlich planmäßig das Land. Bis dahin ist frieren bei eisigem Wind im Hafen angesagt.