Das Reisefieber lässt auf sich warten. Ich sammle zwar schon wieder Dinge, die ich unterwegs dabei haben möchte, aber so richtig ernsthaft sind die Vorbereitungen noch nicht. Ich genieße das "Wohnen" in Norwegen!
Die Lisl scheint auch nicht so richtig Lust auf Reisen zu haben, auch sie wird älter. Beim Müll entsorgen legt sie sich einfach hin - der Seitenständer mag nicht mehr. Abgebrochen? Ich brauch den aber unbedingt, sonst komm ich nicht mehr rauf - auch ich werde unbeweglicher. Immerhin schaffe ich es gerade noch, sie wieder in die Senkrechte zu hieven. Genauere Inspektion des Schadens und die Hilfe von Raymond können das Problem zum Glück bald beheben. Nur stelle ich jetzt jede Menge Ölverlust fest. Bei der genaueren Untersuchung reißt mir eine sehr besondere Schraube am Motorschutz ab. Auch hier muss Raymond helfen, den Gewindestummel heraus zu fummeln. Die Schraube wird durch eine Spezialkonstruktion Marke "Susanne & Raymond" ersetzt. In Deutschland wird's Ersatz geben.
Der Ölverlust scheint mehrere Quellen zu haben: die Fußdichtungen der Stößelstangenrohre auf der linken Seite sehen ziemlich porös aus, denen rücke ich mit Dichtmittel zu Leibe. Außerdem riecht es nach Getriebeöl - die Kontrolle des Ölstands zeigt massive Verluste. Der Leerlaufsensor scheint die Ursache zu sein. Der ist leider nicht so einfach zu wechseln - außerdem muss ich auf das Ersatzteil aus Deutschland warten. In der Zwischenzeit bekommt die Lisl noch frisches Motoröl, denn auch die Ölablassschraube leckt. Der Ölwechsel war zwar erst in Deutschland geplant, aber es ist ja auch nicht schlimm, mit frischem Saft auf Tour zu gehen.
Als der Leerlaufsensor per Autotransport mit Freunden hier angekommen ist, graut mir immer noch vor dem Wechsel - angeblich müssen dazu Auspuff und Motor gelöst und das Getriebe ausgebaut werden. Irgendwann setze ich mich aber doch dran - hilft ja nix. Es gelingt mir, lediglich den hinteren Teil des Auspuffs und eine Motorhalterung abbauen zu müssen, bis ich an den Sensor rankomme. War also gar nicht so schlimm. Beim Ausbau der motorhalterung musste ich etwas tricksen, da diese durch ein fest eingepresstes Abstandsrohr geschützt wird.
Beim Reinigen des ausgbauten Auspuffs stelle ich ein kleines Loch fest. Anscheinend schlägt der Hauptständer oft gegen das Auspuffrohr und hat eine Delle mit Loch verursacht. Zufällig hab ich hitzebeständiges Kaltmetall da und somit wird das Löchlein schnell abgedichtet. Einen Tag später kann ich Erfolgsmeldung liefern: keine Ölflecken mehr auf dem Boden und die Lisl läuft wieder leise.
Nachdem wir ja schon länger nicht mehr "richtig" auf großer Tour waren und mein Hirn täglich vergesslicher wird, muss ich wieder neu lernen, wie ich Tracks aufzeichnen und speichern kann. Und natürlich die Route planen...
Ach - bei den Vorbereitungen stolpere ich über begeisterte Hängemattencamper. Hab ich noch nie ausprobiert. Also mal so ein Teil zulegen und im Holzstadel probeschlafen - hm, (noch) nicht optimal. Dann finde ich ein Zwischending zwischen Hängematte und Zelt, das mir sehr spannend erscheint. Allerdings muss man dann ja ganz anders campen - das Gepäck passt nicht mit ins Haus und muss draußen bleiben (wasserdicht?). Außerdem muss man dann ja nach Bäumen Ausschau halten und nicht nach ebene Plätzen. Soll ich das Zelt trotzdem noch mitnehmen? Oder wegen Gepäckmenge mutig sein und nur auf Hängematte setzen? Oder ist dieses Hängemattenzelt die Lösung?