Morgens bin ich zwar relativ früh auf, aber wie immer dauert es (halb elf portugiesische Zeit), bis wir schließlich fahrbereit sind. Das Packen nimmt immer ziemlich viel Zeit in Anspruch - bis alles trocken und auf minimale Größe gebracht ist. Nebenher ein bisschen frühstücken und natürlich Morgentoilette. Im Zelt war es gefühlt wärmer als in der Koje, dafür ist das Außenzelt beidseitig und das Innenzelt auf der Außenseite ebenfalls nass. Mit Lappen und Sonne trocknet es jedoch schnell. Erst bei der Ausfahrt aus dem Erholungsgebiet sehe ich das Schild für Campingverbot...
Bald schon geraten wir in einem kleinen Dorf nach kurzen Irrungen durch die engen Gassen auf eine phantastisch kurvenreiche, einspurige Straße. Spaß! Kurz darauf reisen wir zum dritten mal nach Spanien ein und es ist wieder ein anderer Grenzübergang. Auch die Lisl bekommt nun Frühstück, ganze 20 Ct billiger als in Portugal. Meistens bewegen wir uns nun auf breiten, wenig kurvigen Straßen. Hinter einer langegezogenen Kurve staut sich der Verkehr, die Menschen sind schon ausgestiegen. In der Ferne jede Menge Blaulicht, ein Motorradfahrer kommt mir entgegen und zeigt mir eine Wende-Geste. Kurz das Navi befragt zeigt eine ca. 20 min längere Alternative. Die Zeit nehmen wir gerne, denn statt unbestimmte Zeit zu warten, wedeln wir nun auf einem einspurigen, so holprigen Sträßchen, daß eine Gepäckrolle flüchten möchte. Die Flucht kann ich allerdings verhindern. Im nächsten Ort ist die Straßenführung wieder mal nicht erkennbar, so enden wir am Festplatz mit Kinderchor und Grill. Hier geht's nicht weiter. Schnell kommt ein junger Familienvater und will mir den Weg weisen, mit Spanisch kommen wir allerdings nicht so weit. Ein kurzes Gespräch, ein Weihnachtswunsch und wir hatten wieder einen netten Kontakt.
Auch der weitere Routenverlauf macht irre Spaß, endlose einsame Kurven über viele Bergrücken. Das gesamte Gebiet hier ist "vermint", d.h. hier gibt es sehr viele alte und neue Minen zum Abbau diverser Erze.
Zeit zur Schlafplatzsuche. Fündig werden wir auf einem Bergrücken, wo zwar auch Bäume stehen - aber leider zu weit auseinander. Macht nichts, der Untergrund ist steinig und ziemlich eben, da greife ich gerne wieder auf das Zelt zurück. Ich hoffe, hier oben lange Abendsonne und frühe Morgensonne zu haben - wir werden sehen.
Beim Abpacken stelle ich fest, daß die Steckdose zum laden des Laptops zerbrochen ist, Ersatz dafür habe ich nicht dabei. Also muss ich etwas kreativ sein und so wird das Ladegerät "fest" angeschlossen. Bin gespannt, wie lange das hält. Kleine Reparaturen fallen halt immer wieder mal an.