Wir haben die Straßen meistens für uns alleine, passieren traditionelle Bauerndörfchen, deren einzig moderne Zugeständnisse ein Dorfladen oder ein Eier-Automat sind. Kürbisse und Äpfel werden vor der Haustür verkauft - hier ist die Zeit stehen geblieben und die Welt noch in Ordnung. Auf den Feldern lauern massenhaft Falken auf Beute.
Den ganzen Tag begegnen wir keinem einzigen Motorradfahrer! Obwohl wir sicher auch eine Motorrad-Rennstrecke unter die Räder nehmen. Zu erkennen an den Rüttelbalken in der Fahrbahn, Bremsspuren und speziellen Motorrad-Warnschildern vor den Serpentinen. Zumindest die Saisonfahrer müssten doch jetzt noch eine Abschiedstour unternehmen? Weicheier! Trotz Regen und Kälte können mir Landschaft und Straßenführung mein Lachen wieder ins Gesicht zaubern. Das Herz springt vor Freude!
Samstag, 28. September 2024
Motorrad-Kurven-Paradies
Freitag, 27. September 2024
Weiter geht's
Das war eine arbeits- oder erlebnisreiche Woche in Aschbuch. Zuerst wurde die Lisl gestreichelt und gepflegt, so dass sie am Montag in aller Frühe den gestrengen TÜV-Prüfer mit einwandfreier Funktion überzeugen konnte. Wie immer hat er über den Kilometerstand gestaunt. Nach einem mittäglichen Notartermin in Ellwangen hat die Lisl dann noch ein (ganz) kleines Schwesterchen bekommen - "Talaria".
Am Dienstag unternehmen wir (Lisl und ich) dann einen Tagesausflug in das Chiemgau. Die vormittägliche Hinfahrt führt uns durch Hopfenfelder, Auen und Wälder, über randvolle oder überglaufene Flüsse. Mit sonorem Sound, perfekt am Gas hängend, leicht schaltbar und mit Dampf zeigt die Lisl, was sie ohne Gepäck so drauf hat. In der Nacht hatte es wieder geregnet und nun steht alles unter Wasser. Die Hopfenernte ist eine einzige Schlammschlacht, der von den Trekkern auf die Straße geschleppte Lehm macht den Untergrund extrem glatt. So genießen wir eben eine gemütliche Tour. Spät am Abend kehren wir (leider) über die Autobahn zurück, da es wieder regnet und bereits dunkel wird.
Die nächsten beiden Tage gibts noch einen neuen Vorderreifen und die kleine Schwester wird ein wenig ausgeführt.
Heute - am Freitag - ist um halb elf Aufbruch angesagt. Am Morgen möchte ich noch einmal kurz Spaß mit Talaria haben und produziere damit sogar das erste Wheelie meines Lebens. Grade mal 65 geworden und immer noch Blödsinn im Kopf! Ciao Aschbuch mit Allen und Allem was dort bleibt.
Ich bin zu dünn angezogen für die Temperaturen, aber ich möchten so lange wie möglich den ungeliebten Regenanzug vermeiden. Um 12:30 kündigen die ersten Tropfen den für 13 Uhr angesagten Regen an und ich muss nachgeben. Immerhin macht der Anzug nicht nur trocken sondern auch wärmer. Ortsnamen gibt es, die sind schon sehr lustig: Untermagerbein! Gegen 14 Uhr sitzen wir den heftiger gewordenen Regen in einer Backstube aus. Der restliche Nachmittag wird allerdings nicht viel heller. Kalter Herbstwind pfeift uns um die Ohren und piesackt mich mit nadelspitzen Tropfen im Gesicht. Ganz kurvenwohl fühlen wir uns leider auch nicht auf dem frischen, nassen Laubteppipch. Schade, denn es gibt wunderschöne Kurven.
Gegen 18 Uhr kommt ein Auto - die Dame räumt ein bisschen im Haus, dann haben wir noch ein sehr nettes Gespräch und sie hat überhaupt nichts dagegen, daß wir hier übernachten. Sie bewundert es sogar. Wir haben 12 Grad und morgen früh soll es bis 7 Grad sinken - brrr. Später kommt noch ein Päärchen vorbei, das mit dem WoMo oben auf dem Parkplatz steht - auch wir quatschen lang und nett.