Die Nacht im Skigebiet auf immerhin gut 500 m Höhe war frisch, aber nicht ganz so kalt wie gestern. Am Morgen nieselt es, ich muss das Zelt abtrocknen und feucht einpacken. Da ich bewußt auf alles Überflüssige verzichtet habe, gibt's auch kein Frühstück und kurz nach 9 sind wir schon unterwegs - unser nächster Übernachtungsplatz steht fest - bei Josef von "bunk a biker" in Hagfors. Er wird nicht dort sein, stellt mir aber seine ganze Wohnung zur Verfügung. 365 km werden wir bis 18 Uhr zurücklegen!
In Älvdalen verlassen wir die E45 und steuern etwas westwärts nach Fiskaheden, etwa 60 km. Niemand hat uns verraten, was uns dort erwartet: die Strecke ist in maximal hundsmiserablem, grottenschlechtem Zustand! Übersät von riesigen Schlaglöchern, wurde zwar der Belag schon größeneils abgefräst, was die Fahrbahn natürlich nicht besser macht. Extra schlechte Stellen wurden mit grobem Schotter etwas überhöht zugeschüttet. Im Prinzip ist die gesamte Strecke eine einzige Baustelle. Unendlich viele Ampeln (mindestens 10!) sind in kurzen Abständen aufgestellt, perfekt auf "rote Welle" abgestimmt, wobei die Rotphasen mindestens 7 Minuten betragen. Die beampelten Abschnitte sind einspurig, mit sehr grobem Schotter und roten Sand belegt und auf 30 km/h begrenzt. Weit und breit kein Baustellenbetrieb oder Gegenverkehr - dennoch stehen die Ampeln auf rot. Warten, warten, warten. Es ist einfach nur Schikane. Irgendwann wird es uns zu dumm, wir überlegen schon, das rote Licht einfach zu ignorieren, entscheiden uns dann aber doch eher für einfach eine schnellere Fahrweise. Hägar fliegt mit gut 60 km/h über Löcher, scharfe Kanten, Steine, Waschbrett und einfach alles, was im Weg liegt. Keine Ahnung, ob der Anhänger noch da ist....
Ein paar mal wechseln wir noch die Straßen, dann landen wir auf einer "ordentlichen" Lehmstraße. Da es ja meist geregnet hat, sind die Schlaglöcher wassergefüllt und der rote Lehm ist herrlich matschig. Das wird eine schöne Kruste ringsum geben!
Aber es gibt ja auch durchaus hübsche Anblicke in der herrlich grünen Natur, den sprudelnden Flüssen und spiegelnden Seen. Natürlich bevorzugt in den wenigen Momenten wenn die Sonne durchbricht. Übrigens: "MACKEN" heißt "Die Tankstelle"...