Montag, 13. Januar 2025

Die Schwindelei geht weiter

Trotz Bett ist mir am Morgen nicht gut. Der Schwindel meldet sich zurück. Im Internet gibt es gute Übungen gegen Schwindel, die ich brav durchführe. Hilft nix. Übergeben. So eiere ich durch's Badezimmer, nutze die wirklich gut funktionierende Dusche und suche meine sieben Sachen zusammen - um 11 Uhr muss das Zimmer geräumt sein. Die Hoffnung, dass der Schwindel beim packen nachläßt (wie gestern) zerschlägt sich leider. Ich sitze in der Falle. Eigentlich dürfte ich in diesem Zustand nicht Motorrad fahren, denn jede Augen- oder Kopfbewegung läßt die Umgebung in's Schwanken geraten, die Knie bestehen aus Wackelpuddiing. Ganz schön anstrengend, bis wir aus der Stadt draußen sind.

Ich habe den Plan aufgrund der Umstände geändert, werde heute eine gerade Autobahn bevorzugen und möchte an die Küste Richtung Almeria, in der Hoffnung, es dort etwas wärmer zu haben. Wir bewegen uns immerhin meist auf annähernd 900 m Höhe! Alle Routen durch die Berge verlaufen ziemlich einsam, keine Hostels verfügbar und auch sonst wenig "bequeme" Übernachtungsmöglichkeiten. Mit gemütlichen 80 km/h rollt die Lisl die Bahn entlang - anhalten ist abgesagt, darum gibt es auch kaum Bilder. Beim Start hat das Thermometer 2,5 Grad angezeigt, jetzt immerhin um die 10. Die Strecke verläuft über die Berge, einmal steigen wir auf 1100 m, ein anderes mal sogar über 1400 m! Saukalt ist es da! Vor bzw. neben uns liegen schneebedeckte Berge, die muss ich heute wirklich nicht haben. Unter 900 m wird es dann merklich wärmer.

Einige Zeit nach einem Tankstopp mit Croissant fühlt es sich etwas stabiler an - tatsächlich!Die nächste Servicestation prahlt mit Restaurant - das ist was für mich. Nur Motoröl gibt es jedoch, kein Restaurant weit und breit. Also begnüge ich mich mit einer Tüte Chips und einem Schokoriegel - sehr gesund. Immerhin gibt es dort einen riesigen, staubigen Platz zwischen sehr interessant aussehenden Bergen und Tälern. Toller Ausblick.

Meine Apps zeigen mir nördlich von Almeria einen Campingplatz sowie einen wilden Campspot. Das werden wir austesten. Der Campingplatz ist großartig ausgeschrieben, aber dann nicht mehr zu finden, dafür finde ich einen Parkplatz am Strand, wo ich hinter einem alten Turm das Zelt aufschlagen kann. Auf der anderen Seite des Turms gibt es ein kleines Café, das allerdings jetzt schon schließt und leider nicht ohne weiteres Steckdosen zur Verfügung hat. Für einen warmen Tee reicht es jedoch noch zum Sonnenuntergang. Obwohl ich heute ja eigentlich keine großartigen Herausforderungen bewältigen musste, bin ich jetzt ganz schön kaputt.