Mittwoch, 8. Januar 2025

Kurvenspaß

Im "Wild House", dem wirklich sehr gemütlichen Hostel, hatten wir gestern noch einen fröhlichen Abend. Mit der Italienerin Sarah hatte ich eine ruhige Zimmergenossin, während im Nachbarzimmer anscheinend eine ziemlich unruhige Nacht stattfand. Da unser Rolladen geschlossen ist, geht der Tagesanbruch an mir vorbei und ich stehe erst um halb zehn auf. Mit packen bin ich bald fertig, aber eine Holländerin möchte noch unbedingt ein Foto machen - gerne. Etwas ungern wacht die Lisl heute auf, dann weckt sie mit zwei heftigen Fehlzündungen alle auf, die jetzt noch schlafen und qualmt diejenigen mit einer dicken Ölwolke ein, die bereits im Badezimmer sind. Dann geht's nochmal zurück nach Tarifa - ein Päckchen bei DHL und eine Postkarte bei der Post abschicken. DHL ist fast unsichtbar in einem Eisenwarenladen versteckt, auf der Post muss ich wieder eine Nummer ziehen und 10 min warten, bis alle ausgeschnattert haben. Dann geht's ab auf die Piste.


Zuerst nach Norden Richtung Algeciras, das wir zum Glück schön umfahren können. Und dann in die Berge! Eine schöne Route hat das Navi da wieder ausgesucht! Fröhlich schlängelt sich nun ein etwas welliges Sträßchen durch die Berge. An einem Abschnitt folgt die Stromleitung der Straße, die Masten stehen in Reih und Glied und auf (wirklich!) jedem Mast thront mindestens EIN Storch mit oder ohne Nest. In den Bergen westlich von Estepona legen wir einen tollen Ritt hin:die perfekte Motorradkurvenstrecke führt uns bis auf 900 Höhenmeter, dann geht's wieder runter. Die Lisl freut sich, ihren Widerstand und die Pendelei hat sie aufgegeben, sie zieht eine saubere Spur durch alle engen und weiten Kurven und läßt sich willig in Schräglage fallen.

Eine kleine Nebenstraße wird von der Straßenbehörde als "in sehr schlechtem Zustand" bezeichnet - hier war Marokko eine gute Erfahrung, denn diese Straße unterscheidet sich von den marokkanischen, üblen Straßen nur dadurch, dass die Löcher geflickt sind und wir gut darüber hoppeln können.


Bei Andi in Algodonales möchte ich meine Drohne abholen, aber er ist nicht zu Hause. Ich warte ein wenig auf seiner Terrasse, irgendwann wird er ja kommen. Jetzt kommt allerdings starker Wind auf, der dunkle Wolken vor sich her treibt. Für die Nacht ist Regen angesagt, aber es sieht jetzt schon danach aus. Darum suche ich mir erstmal ein trockenes Plätzchen, die Drohne kann ich ja später noch abholen. Der Wohnmobilstellplatz ist jetzt wieder freigegeben und ziemlich voll gestellt. Es gibt dort einen großen überdachten Platz - dort möchte ich mein Zelt aufschlagen und bleibe hoffentlich trocken. Direkt daneben entdecke ich Claudia und Volker mit Saskia. Schön, Euch schon wieder zu sehen. Heute Abend planen wir, lecker Essen zu gehen. Aber wie so oft, kommt es anders. Während ich bei Andi die Drohne in Empfang nehme, wollen meine Freunde Sakias Auto aus der Werkstatt holen. Leider war die Reparatur erfolglos, so dass sie jetzt am Abend noch zu einer anderen Werkstatt aufbrechen müssen. Dann gehe ich halt alleine essen...nur, heute ist das Restaurant geschlossen. Zum Glück finde ich noch ein anderes, auch sehr gutes Lokal wo ich es mir schmecken lassen kann.