Um sechs Uhr bin ich wach - das ist mir zu früh zum Aufstehen. Um sieben Uhr? Ja, das paßt. Um 7:40 Uhr geht die Fähre. Jetzt lerne ich, wie lange ich wirklich brauche: selbst ohne Morgentoilette ist es 7:37 Uhr bis ich aufsitzen kann, aber da biegt die Fähre schon um die Ecke. Ich bin 5 min zu spät und die Fähre 5 min zu früh. Na gut, dann wird halt jetzt erstmal gewaschen und wir nehmen die Fähre 1 h später. Zum Glück sind auf dieser Fähre alle Parkplätze überdacht, denn das Wetter heute ist sowaas von unzuverlässig! Bereits während der Wartezeit habe ich die Regenhose anziehen müssen und auch Tankrucksack und Navi-Handy abgedichtet. Die Luken werden heute einfach mal dicht bleiben. Hinter jeder Kurve ändert sich das Wetter, so schnell kann man gar nicht schauen. Geschätzt haben wir aber mehr Sonnenschein bzw. Trockenheit als Nieselregen. Von heftigem Regen bleiben wir verschont.
Frühstück? Kaffee? Ist heute wohl Fehlanzeige. Es gibt nur Tankautomaten ohne shop - leider den ganzen Tag, so daß ich aus lauter Verzweiflung während einer längeren Fährfahrt einen Hotdog für 7 € kaufe, um wenigstens etwas Warmes zu bekommen. Die "17" zeichnet sich durch Abwechslung aus, nicht nur, was dasd Wetter angeht. Der Wechsel zwischen Straße und Fähre fiindet alle paar km statt, am Hafen trifft man sich wieder, falls man nicht ohnehin im Konvoi unterwegs war. Zum Glück dürfen Motorräder inzwischen immer als erstes die Fähren verlassen. Damit wir aber nicht zwischen oder gar hinter die anderen Fahrzeuge fallen, werden Fotopausen storniert - keine Bilder.
Einen großen Teil unserer heutigen Strecke legen wir schwimmend zurück. In Sandnessjøen muss ich mich für Fähre oder Straße entscheiden. Die Straße führt weit um den Fjord herum, die Fähre legt allerdings erst in 2 Stunden ab. Meine Wahl fällt auf Straße - im Endeffekt sind wir damit 1 Stunde schneller.
Eine kleine Anekdote über den genialsten Autofahrer ever: auf dem Supermarktparkplatz sind neben mir 3 Plätze frei. Ein Herr in meinem Alter zielt auf den mittleren, scheint aber damit nicht zufrieden zu sein. Anstatt wieder auf die Durchfahrt zurückzusetzen stellt er sich quer über die 3 Plätze, kurvt dann über die Zufahrt und parkt rückwärts ein. Weiter, weiter, weiter - bums! Dort steht ein VW-Bus mit Anhängerkupplung, die er rammt. Aussteigen, schauen, nichts zu sehen. Also wieder vorfahren - aber mindesten 2 m und dann wieder zurücksetzen - wieder bums! Dann ist es ihm wohl zu dumm geworden und er ist unverrichteter Dinge davongefahren.
Auf der letzten Fähre habe ich einen Rastplatz ausgespäht, der überdachte Sitzgarnituren hat - das ist mein heutiger Anlaufplatz. Vermutlich werden dort viele Wohnmobile stehen, aber um die kommen wir ohnehin nicht herum. Vom letzten Anlegeplatz, Jektvik, ist es nicht mehr weit, führt allerdings durch ein paar Tunnels. Direkt hinter dem letzten Tunnel liegt der Platz direkt am Fjord - und...es regnet Schnürl! Unterm Dach ist noch frei und direkt daneben gibt es auch einen Platz für die Lisl und das Zelt. So packe ich erstmal alles unters Dach und als es kurz darauf aufhört, ins Zelt. Dummerweise kommen die Myriaden von Kriebelmücken auch hier wieder irgendwo her.Meine Nachbarin - mit Auto und Zelt - bringt mir einen Topf mit Spaghetti und Hühnchen. Sie hat zuviel gekocht und würde es wegwerfen, falls ich es nicht esse. Da lasse ich mich nicht zwei mal bitten!
Die "seven sisters" sehen aus wie 7 Gipfel in einer Reihe, sind aber tatsächlich 7 verschiedene Berge, die hintereinander stehen.
Eine schwedische Gruppe BMW-Fahrer (Lisls Enkel und Urenkel) warten darauf, daß die Schranke fällt und das Rennen beginnt!