Dienstag, 21. Januar 2025

Warten....ciao Espana

Die Lisl steht noch genauso schief da, wie ich sie gestern geparkt habe. Niemand scheint es gekümmert zu haben. Da das Frühstück heute im Preis inbegriffen ist, nehme ich das natürlich mit - wir verlassen das Hostel so gegen 10 Uhr. Da ich in Italien von teureren Spritpreisen und auf dem Schiff von hohen Futterpreisen ausgehe, bekommt die Lisl nochmal Saft und ich einen Sack voller Backwaren. Dann suchen wir uns ein Plätzchen in Hafennähe, um den Tag zu verbringen. Bei McDonalds werden wir fündig - dort gibt es immer Strom und keiner nervt, wenn man nichts konsumiert. Ich kümmere mich um die Route in Italien, Bezugsquellen für das erforderliche Lager und einen passenden Schlafplatz bei Ankunft in Italien.

Gegen 18 Uhr werden die Schranken am Hafen geöffnet und wir können in den Wartebereich vorfahren. Hier stehen wir nun unendlich lange, nach einer Ewigkeit gesellen sich noch 2 weitere Motorräder dazu. Die Lisl ist wieder eine Attraktion - im Gegenzug bekommen ich von dem hondafahrenden Italiener noch die Adresse einer BMW-Werkstatt in Salerno. Laut BMW gibt es in ganz Italien keine "offiziellen" BMW-Vertragswerkstätten, darum habe ich auch nichts finden können. Die genannte Werkstatt ist also eine "freie" Werkstatt, die sich allerdings ausschließlich um BMWs kümmert. Ich meine, diese Mechaniker sind oftmals besser als die vertraglichen Werkstätten.
Es fängt an zu regnen, während unter lautem Getöse Hunderte von Containern durch den Ladebereich geschleppt werden. Endlich dürfen wir einem Führungsfahrzeug folgen, das uns bis zur Laderampe des Schiffes geleitet. Dort werden immer noch die letzten Container verladen, dann sind wir dran. 3 Stockwerke müssen wir hinauffahren, das habe ich auch noch nicht erlebt. Dann schnell mein Gepäck krallen, den Aufgang zum richtigen Deck finden und dort einen Schlafplatz suchen. Im dritten Anlauf bin ich zufrieden - eine Couch in der Bar. Um kurz vor 11 Uhr abends laufen die Maschinen. Ob wir uns wirklich schon bewegen kann ich nur mit der Navi-App feststellen, die normalerweise unsere Fahrt aufzeichnet, denn an meinem ausgewählten Platz sind die Vorhänge zugezogen und man darf sie auch nicht öffnen. Internet ist auf See natürlich ein No-Go.
Kaum habe ich mich niedergelassen, kommt der Sicherheitsdienst und wirft mich (und andere Deckspassagiere) raus - die Bar schließt um Mitternacht - Mist! Es war doch so bequem...