Mittwoch, 25. Juni 2025

Kontraste

Als ich um 8 Uhr morgens das Zelt öffne radelt gerade eine Frau vorbei und ruft mir ein lautes, fröhliches "guten Morgen" zu. Das Zelt ist fast trocken und es ist warm, ja schwül. 9 Uhr ist eine gute Zeit für den Aufbruch, ini ca. 1 Stunde können wir dann meine Freundin Karin in Lübeck besuchen. Ich werde ihr noch frische Erdbeeren mitbringen. Entlang des Schaalsees führt eine schmale Allee durch winzige Dörfer mit Pflasterstraßen.
Schon nach kurzer Zeit steuern wir auf eine rabenschwarze Wolkenwand zu. "Hoffen" bringt da leider nichts, Petrus sorgt für unsere Sauberkeit und ergießt einen Wolkenbruch über uns. In Sekundenschnelle verwandeln sich die Straßen in Sturzbäche.

Karin freut sich sehr über meinen Überraschungsbesuch! Nach 3 Stunden zieht es uns allerdings weiter, mein Plansoll bis Hirtshals wird aber heute sicher nicht erfüllt. Dann halt einen Tag später. Lübeck ist verkehrstechnisch schrecklich - 1/2 Stunde brauchen wir, bis wir wieder freie Fahrt haben. Immer noch hängen schwarze Wolken über uns, aber es bleibt den Rest des Tages glücklicherweise trocken. Und kühl.

Ich weiß gar nicht, wo die Straßenbauer hierzulande im Flachen die ganzen Kürvchen finden, die sie in die kleinen Sträßchen eingebaut haben. Den kurvigen Teil der Navigation durften wir schon genießen, jetzt kommt der schnelle Teil dran. Wir landen auf einer 4-spurigen Schnellstraße. Unvermittelt ist sie nach einiger Zeit gesperrt, die ausgeschilderte Umleitung führt uns nur bis zum nächsten Ort, dann läßt sie uns im Stich, Keine Hinweisschilder weit und breit. Mein Navi findet einen Weg, der uns zur nächsten Auffahrt bringt, die aber auch gesperrt ist. So landen wir letztendlich auf - immerhiin asphaltierten - Feldwegen. Weiter geht's immer. Zum Beispiel auf eine 2-spurige, sehr stark befahrene Bundesstraße. Hinter Traktoren oder dicken LKWs hängen wir nun fest, überholen ist nicht, denn auch die entgegenkommende Schlnage ist endlos. Erst nach der Grenze dünnt der Verkehr aus, allerdings sind wir hier auch wieder - im Zick-zack - auf ziemlich kleinen Nebenstraßen unterwegs. So weit abseits, daß wir sogar streckenweise geschotterte Feldwege unter die Räder nehmen. Das ist heute ein Kontrastprogramm!

Einen netten Schlafplatz finden wir auf dem Gelände der örtlichen Pfadfindergruppen. Außer mir steht nur noch 1 Zelt auf dem riesigen, kostenfreien Platz. Das wird wieder schön ruhig und einsam. Bis auf die Myriaden von winzigen, bissigen Mücken. Schnell - ab in's Zelt! Gute Nacht.