Für die Reifenbeschaffung ist immer noch keine Lösung in Sicht. Ich hatte direkt Kontakt mit dem Reifenhersteller in Deutschland Kontakt aufgenommen, die Adresse des französischen Generalimporteurs und von dort die Antwort bekommen "Den Reifen haben wir leider nicht am Lager und bekommen ihn auch kurzfristig nicht." Ich suche eine Tankstelle mit Aufenthaltsmögichkeit, um mich intensiver darum kümmern zu können. Fündig werde ich bei einem Intermarché (Supermarkt). Hier gibt es zwei kleine Tischchen und einen Automaten für heiße Getränke. Der bestellte Kakao füllt den kleinen Becher nur zu einem Drittel! Ich fülle ihn mit Sahne und Wasser auf und erhitze das Ganze in der danebenstehenden Mikrowelle - so sollte er schmecken. Dazu gibt es Krabbenchips.
Unsere Route führt etwas ins Landesinnere wohin der Nebel ständig dichter wird. Innerhalb der Ortschaften gibt es ein wenig mehr Durchblick, außerhalb kommt mein Zeigefinger, der nun als Scheibenwischer für die Motorradbrille dient, nicht zur Ruhe. Ich habe das Gefühl als ob der Nebel Richtung Küste dünner wird. Vom Mont St. Michel ist nur die Spitze im Nebel versteckt. In den ganzen Wassergräben scheinen viele Fischotter zu wohnen, die leider auf den Straßen ihr Leben lassen müssen. Wir haben bislang fast keine Strecke zurückgelegt, darum schlagen wir jetzt eine Schnellstraße Richtung Küste ein. Wir müssen uns beeilen, es wird ja bald dunkel. Die Schnellstraße ist für Lisls Schuhe gut geeignet, allerdings können wir wegen der Nebelsuppe nicht schnell fahren.
Jetzt wird's höchste Zeit für einen Schlafplatz! Mittlerweile weiß ich ja, wie schnell es dunkel wird.Auf der Karte suche ich den nächstgelegenen Parkplatz an der Küste. Auf dem Weg dorthin gibt es noch ein paar Stichstraßen, die leider alle keine Campingmöglichkeit bieten. Vom Plateau geht es steil abwärts zu einem kleinen Dörfchen - dort findet sich der ausgewiesene Parkplatz. Es gibt extra Stellplätze für Wohnmobile, also darf ich wohl auch hier campieren. Ein kleiner Sandstrand öffnet sich am anderen Ende des Parkplatzes zwischen den Klippen. Dort ist sogar ein Toilettenhäuschen zu finden. Aber das Beste ist: eine kleine Böschung hinauf gibt es Sitzgarnituren und Bäume im passenden Abstand!!! Schnell aufbauen, es ist schon fast dunkel.
Oh nein!!! Ich Trottel habe die Baumriemen am letzen Platz hängen lassen!!! Wie kann man nur so doof sein! Eines Tages vergesse ich noch meinen Kopf! Und ich habe beim Einpacken der Hängematte noch fest daran gedacht... Meine Rückfalllösung sind 2 Ratschengurte, die ich noch dabei habe. Ich muss ein bisschen tricksen und hoffe, daß sie an den Bäumen halten.Nun ist es stockdunkel, es gibt fast keinen Empfang, Blog schreiben und Abendessen liegen noch vor mir. Au revoir.